RUMPELSTILZ ZERREISST SICH NICHT!

»So hat man Rumpelstilz noch nicht gesehen. Derzeit zeigt das Stadttheater Klagenfurt das Märchen der Gebrüder Grimm – modernisiert und in die heutige Zeit der alleinerziehenden Eltern versetzt. Familie ist kompliziert. Bei Ulrich Hubs Inszenierung von „Rumpelstilz“ gibt es keine einfachen Antworten. Es ist auch nicht klar, wer am Ende wirklich der Gute und der Böse ist. Anders als bei den Gebrüdern Grimm zerreißt sich Rumpelstilzchen nicht vor lauter Wut, dass sein Name jetzt bekannt ist und er damit das Kind doch nicht haben kann. Vielleicht ist es ja erst der Fremde, der Außenseiter, der diese Menschen zusammenbringt.« ORF November 2017

»Immerhin geht es um brandaktuelle Themen wie das Funktionieren von Patchworkfamilie, das Gewicht eines gegebenen Versprechens, den Wert eines Menschen und die Tatsache, dass Gold allein nicht glücklich macht. Wer nun aber glaubt, dass Ulrich Hub dafür mit dem erhobenen Zeigefinger wedelt, der seinen Rumpelstilz auch noch mit der kindgerechten, leichtfüßigen und beschwingten Regie vom einsamen Außenseiter zum idealen Teilzeit-Spielgefährten für das ihm versprochene Kind macht, hat die Rechnung ohne Michael Del Coco gemacht. Dieser hat als herrlich skurriler Rumpelstilz in Pumphosen Klein und Groß blitzschnell auf seiner Seite. Und auch das restliche Ensemble ist märchenhaft gut, wenn es darum geht, einen alten Stoff im neuen Gewand zu präsentieren. (…) Als „Ruck Zuck Lieferservice“ versorgt der grandiose Stadttheaterchor die Müllerstochter mit Stroh und das Publikum mit Live gespielten Ohrwürmern von Philip Mayers. Toll!« Kronen Zeitung 19.11.2017 

»Liebe gibt es nur durch Leistung. Leistung kann ganz klar bemessen werden durch Geld. Das hat sich seit den Grimm-Märchen nicht verändert. Für Rumpelstilz bedeutet Geld gar nichts. Das unterscheidet ihn von allen anderen Figuren. Etwas Lebendiges ist ihm lieber als alle Reichtümer des Königreichs. Als Kind habe ich mich immer gefragt, ob Rumpelstilz ein Guter oder ein Böser ist. Er kommt dreimal unaufgefordert zu Hilfe und erleichtert auch später noch die Bedingungen zu Gunsten der Königstochter. Zum Schluss muss er sich zerreißen. Deshalb schaffen wir hier Gerechtigkeit für Rumpelstilzchen. Alle sind ein bisschen böse. Das Böse kann in Menschen bekanntlich schnell erweckt werden, wenn sie überfordert sind.“ Ulrich Hub

Regie und Text: Ulrich Hub / Musik: Philip Mayers / Bühne und Kostüm: Cary Gayler / Musikalische Leitung: Fabian Mang / Choreinstudierung: Günther Wallner / Choreographie: Lukas Zuschlag / Mutter: Heike Kretschmer / Sohn: Josef Ellers / Vater: Lutz Wessel / Tochter: Tanja Raunig
Männchen: Michael Del Coco

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